Im Rahmen meiner Weiterbildung „Ganzheitlich/Spirituelle Pflanzenheilkunde und Naturtherapie“ lernte ich die Signaturenlehre kennen.
Die Signaturen sind die „Zeichen“ einer Pflanze. Äußere Erscheinungsmerkmale, als auch Standort, umliegende Pflanzen, Tiere, Geruch, Geschmack, Gestik, Erscheinung in den einzelnen Jahreszeiten, wie vermehrt sie sich, u.a. werden hierbei in Betracht gezogen, gefühlt, geschmeckt, usw.
Was zunächst als Beobachtungsübung beginnt, nimmt im Verlauf weitere Formen an. Denn wie können wir die Signaturen nun deuten?
Grundlage der Signaturenlehre ist ein Weltbild von wechselseitigen Entsprechungen auf allen Ebenen des Daseins. Dieses Analogiedenken ist offenbar sehr alt und bildet in der traditionellen Kosmologie als auch in Heilsystemen die Grundlage der Arbeit mit Symbolen / Zeichen. Hierdurch werden Verbindungen geschaffen, indem wir die Zeichen in einen Kontext setzen können mit Urprinzipien des Lebendigen. Mit s.g. Polaritäten (wo Licht ist auch Schatten, oben wie unten, innen wie außen, kein alt ohne jung, Geburt und Tod, usw.).
Sie stellt somit ein Ordnungssystem dar, welches die vielen Analogien in einige wenige Grundprinzipien ordnet.
Letztendlich entspricht diese Sicht auf Pflanzen, welche hier kompliziert klingen mag, einem kulturellen, schamanischem Weltbild, wovon in unseren Gefilden wenig übriggeblieben ist. Doch Dank Paracelsus gibt es noch einen kleinen Schatz an Überlieferungen. Ein System der Entsprechungen in der Paracelsusmedizin ist das der sieben Planeten (Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn).
Jedem Planeten werden archetypische Merkmale und Grundprinzipien zugeordnet, die wieder sehr schnell in Verbindung mit verschiedenen Entwicklungsphasen des Lebens gebracht werden können.
Geburt, Jugend/Entwicklung, Fruchtbarkeit/Schönheit/Fürsorglichkeit, etwas Wehrhaftes/Schutz/Zerstörung, Reife/Ernte/Weisheit, Tod/Grenze/Übergang und die Sonne als Zentrum/die Mitte/das „All Eins“.
Farben, Geruch, Beschaffenheit wie fest, wabbelig, weich, stachelig, dornig, zart, glatt, Geschmack, Standort, Umfeld, u.v.m. können diesen Prinzipien ebenso zugeordnet werden.
Wenn man anfängt, sich damit zu beschäftigen gehen die meisten noch sehr logisch und geordnet vor, versuchen die Merkmale akribisch zuzuordnen. Das schult die Beobachtung und stillt das Bedürfnis nach dem Bekannten, denn die wenigsten haben gleich eine Anbindung zu ihrer Intuition und lassen sich einfach leiten. Darüber hinaus sammeln wir dadurch vielleicht auch wichtige Merkmale für unser eigenes Herbarium.
Im weiteren Verlauf steigen wir jedoch immer tiefer in den Prozess ein. Deshalb ist die Signaturenlehre auch ein tiefgreifender Entwicklungsprozess. Denn von den äußeren Merkmalen geleitet, fangen wir an, uns dem Wesen der Pflanze zu öffnen und können über die geschaffene Verbindung durch das Zauberwort „Interesse“ die Türen zur inneren Welt öffnen. Wir können Antworten auf Lebensfragen finden, Informationen über mögliche Heilwirkung, die Pflanzen als Helfer in eigenen Prozessen befragen oder uns einfach einer demütigen Erfahrung hingeben.
Ich nutze die Signaturenlehre bei der persönlichen Prozessarbeit mit Klienten, für mich selbst, im Rahmen der Kräuterwanderungen, als Helfer in Lebensfragen und um Informationen über Pflanzen zu erhalten, die in keinem Lehrbuch stehen. Ich liebe es, diese Erkenntnisse auf andere Bereiche des Lebens zu übertragen oder Ähnlichkeiten zu entdecken.
Dies ist oft Grundlage für einen intensiven Austausch mit anderen Menschen.
Hast du Interesse, mehr darüber zu erfahren?
Dann ist der Arbeitskreis „Zauberhaftes Pflanzenreich – Lerne die Zeichen kennen und deuten“ vielleicht genau das Richtige für dich: https://vanessamichels.de/fortbildungen-und-seminare/seminare-rund-um-die-pflanzenwelt/
Buchempfehlung: Die Sprache der Pflanzenwelt von Svenja Zuther, erschienen im AT Verlag