Venus – Jupiter – Konjunktion

und wie diese uns inspirieren kann

Ein Ausflug in die Kosmologie und Signaturenlehre der Pflanzen

Derzeit ist ein Himmelsschauspiel zu sehen. Was vermeintlich für Sterne gehalten wird, sind die Planeten Jupiter und Venus in Konjunktion. Das bedeutet, dass zwei Planeten sehr nah beieinanderstehen, wobei sie in Wirklichkeit immer noch sehr weit voneinander entfernt sind. Von uns aus sieht es aufgrund des Blickwinkels so aus, als stünden sie ganz nah.

Vor ein paar Tagen musste ich glatt am Straßenrand stehen bleiben, weil sie zur blauen Stunde, als die Sonne gerade untergegangen war, sehr hell leuchteten. Zu Hause ließ ich meine Gedanken dazu schweifen und tauchte wieder mal in die Signaturen der Pflanzen ein.

In der „Signaturenlehre“ geht es um die „Sprache der Pflanzen“, die uns, anhand ihrer augenscheinlichen Merkmale wie Blätter, Farben, Stängel, Standort, Geruch, Nachbarpflanzen, usw., schnell in weitere Ebenen zieht.

Die Grundlage der Signaturenlehre der Pflanzen bedeutet ein Denken in Analogien, also wechselseitigen Entsprechungen -> „Wie oben, so unten.“, „Wie innen, so außen.“ (aus: Die Sprache der Pflanzenwelt I Svenja Zuther I AT Verlag) in einem riesigen Makrokosmos findest du viele kleine Mikrokosmen. In einem menschlichen Körper befinden sich neben Haut, Haaren, Knochen, Muskeln, Organen und anderen großen Strukturen genauso Zellen, Mikroben, Bakterien, und andere Kleinstlebewesen, die alle ihren Platz sowie ihre wichtige Aufgaben haben und daraus wiederum ein großes Ganzes entstehen lassen.

Diese Betrachtungsweise ist uns heute nicht mehr geläufig, weil wir gewohnt sind, alles isoliert voneinander zu sehen. Um das Ordnungssystem der Signaturenlehre mit seinen Analogien verständlicher zu machen, ist es in einige, wenige Grundprinzipien unterteilt, die aber jeweils ein großes Feld an Bedeutungen zulassen. Und genau DAS kann dich auf deine eigene Lebensreise mitnehmen und ganz konkret unterstützen.

Welches Potential die Kommunikation mit der Natur und ihren Zeichen auf diesen verschiedenen Ebenen bietet, möchte ich anhand der Jupiter-Venus-Konjunktion aufzeigen.



Ausflug in die Kosmologie.

Kosmos kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Weltordnung, Ordnung, Schmuck“* Der Kosmos stellt somit das Gegenteil von Chaos dar. Die Kosmologie ist ein Modell, eine Sichtweise, eine Ansicht, die ein Weltbild erschafft. In den verschiedenen Weltkulturen sind unterschiedliche „Weltansichten“ und Theorien entstanden, hier wird deutlich, dass es verschiedene Sichtweisen geben kann und alle dennoch richtig sind.

Wir hier in unserem Gefilden sind in Großteilen von Naturbeobachtungen weit abgedriftet und so erscheint uns Vieles fremd, was einst ein naturverbundenes Weltbild unserer Vorfahren war. „Ergänzt man die wenigen Überlieferungen jedoch mit einer intensiven eigenen Beobachtung der Natur und übt das Denken in Analogien, lässt sich eine für unsere Kultur und Natur stimmige Kosmologie wieder herausarbeiten.“ (Zitat aus „Die Sprache der Pflanzenwelt I Svenja Zuther I AT Verlag I 2. Aufl. S.60).

So wird aus dem eigenen Gedankenchaos mit Hilfe des Analogiedenkens Klarheit und Ordnung, welche wiederrum Lösungen und Möglichkeiten in unserem eigenen Leben bietet. Die Antworten finden wir durch intensive Naturbeobachtungen, in denen wir uns zugleich wieder selbst als Teil davon erfahren. Das ist ein tiefgreifender Erkenntnisprozess.



Die Jupiter und Venus Konjunktion

Weiter oben schrieb ich von den „wenigen Grundprinzipien“ der Signaturenlehre. Sie sind nach den sieben Planeten benannt, die zu der Zeit bekannt waren und wozu auch Sonne und Mond zählten. Wir finden Relikte in der << Paracelsusmedizin >>, der Traditionellen Abendländischen Medizin, in der es um die Elemente und „sieben“ Planeten geht.

Sie stellen die Entwicklungsphasen des Lebendigen dar, die sich im Laufe eines Tages, Monats, Jahr, einem Leben oder auch Projekt wiederkehrend zeigen.

Alles beginnt mit einer Vision, einem Traum, einer Idee oder Inspiration, von der wir „befruchtet“ werden. Diese Gestaltlosigkeit nimmt nach und nach Form an, bis sie schlussendlich „geboren“ (Mond) wird, den Zyklus der Jugend, des „Erwachsenwerdens“ (Merkur) bis zum „Lebenshöhepunkt“ (Sonne) durchläuft und schließlich in Form der Reife, Weisheit und Ernte ihre Meisterschaft erreicht (Jupiter). Mit dem Näherkommen des „Endes“, findet diese Phase den Tod und überschreitet jegliche Grenzen in Form eines transformativen Prozesses, um auf dem zuvor geschaffenen Nährboden wieder gestaltlos im Dunkeln zu verharren (Saturn), bis sich eine neue Vision auf den Weg macht, geboren zu werden. Eingebettet ist all dies in die weiblichen und männlichen Prinzipien von Venus und Mars.



Das Jupiter Prinzip

Das Hauptprinzip des Jupiters ist die Ordnung und Klarheit. Auch repräsentiert er Weisheit sowie die Reife, die wir z.B. durch unsere Erfahrungen und Erkenntnisse im Laufe des Lebens erreicht haben. In dieser Phase ernten wir, was wir gesät haben. Das kann für den ein oder anderen auch materieller Wohlstand sein.  In der Natur finden wir das Jupiterprinzip u.a. in den reifen Früchten und Samen, die wir im Spätsommer und Herbst ernten können. Sie bieten die Fülle an Vitaminen und Lebenskräften (Fette, Öle, usw.).  Im Jupiterprinzip finden wir inneren Frieden, den Zustand des Glücks, ein Leben im Einklang mit unserer inneren Klarheit und dem „Sich seiner Selbst bewusst sein“. Wir können in dieser Lebensphase klare Entscheidungen treffen und haben unsere Emotionen im Griff, denn wir sind uns der verschiedenen Polaritäten bewusst, beharren nicht mehr auf das „Recht haben wollen“ und können Fünfe auch mal gerade sein lassen. Unsere eigenen Früchte des Lebens in Form von Erkenntnissen geben wir an Interessierte weiter und befruchten diese somit mit Inspirationen, aus denen wiederum Visionen und Träume werden und der Mut, die eigene Meisterschaft des Lebens in die Hand zu nehmen.



Im menschlichen Körper finden wir das Jupiterprinzip in der eigenen kosmischen Ordnung und dort vor Allem im Gewebe. Die Jupiterkräfte zeigen sich besonders in der Leber und hier finden sich häufig dann auch Störfelder im Lebensfluss. „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“. Auf unsichtbarer Ebene verkörpert der Jupiter die Intuition und das s.g. 3. Auge.

Nicht bei allen Menschen verläuft diese Lebensphase so harmonisch und wie schon eben erwähnt, zeigen sich beim Menschen z.B. in Form von Leberschäden Störfelder in den Jupiterkräften bzw. den Polaritäten, die damit verbunden sind. Gier, Neid, toxische Beziehungsmuster, Kontrollzwänge, unausgeglichene Emotionen, Suchterkrankungen jeglicher Art  sowie Maßlosigkeit ohne Achtsamkeit oder Respekt stören den inneren Frieden und haben entsprechende Auswirkungen in unserem Leben. Auch das Unterdrücken der inneren Stimme, der eigenen Wünsche und Visionen, die Folge von der Unterdrückung all jenem, was „aus uns selbst heraus und sich entfalten wollte“, kann im späteren Leben „Störungen“ in der Lebensphase hervorrufen.

Wie können uns Pflanzen helfen, die Jupiterkräfte zu stärken? Typische „Jupiterpflanzen“ haben eine entgiftende Wirkung, besonders auf Leber und Galle. Aber auch solche mit besonders nahrhaften Früchten und Samen oder jene, die unsere Intuition stärken. Löwenzahn, Mariendistel, Brennnessel, Schafgarbe, Walnuss, Hasel und Ähnliche sind hier nur einige mit ausgeprägten Jupiterprinzipien.



Das Venusprinzip

Dass die Venus stark mit der Liebe verknüpft ist, das ist tatsächlich vielen Menschen bekannt. Tauchen wir etwas weiter in die Aspekte der Venus ein, so steht sie für Selbstliebe aus einem harmonischen Inneren heraus. Für Geborgenheit, das Empfangen dessen, was zur Befruchtung dient. Also nicht nur biologisch betrachtet, sondern auch inspirierend. Neben dem Empfangen geht es auch um die Hingabe (an das Leben), das Herz mit seiner entsprechenden Energie und der Bereitschaft, sich mit der universellen (göttlichen) Kraft zu verbinden. Die Kräfte der Venusprinzipien fördern die Liebesbereitschaft anderen gegenüber und sie finden sich somit natürlich in vielen „Frauen-“ oder aphrodisierenden Pflanzen. Es geht auch darum, sich mit eigenen „Sehnsüchten“ zu beschäftigen und wo diese ihre Anhaftungen haben. Das Thema „Schönheit“ spiegelt sich hier auch wieder und ist etwas ganz Individuelles. Kannst du deine eigene Schönheit wahrnehmen und leben?



Die Venusanteile finden wir in der Natur in Blüten, Pastellfarben, lieblichen Gerüchen, in freundlich wirkenden Pflanzen oder aber auch in jenen, die vermeintlich abwehrend wirken und gleichzeitig etwas sehr Liebevolles haben, wie z.B. beim Weißdorn. Ätherische Öle mit wohligem Duft und ausgleichenden, einhüllenden Eigenschaften entsprechen ebenso der Venus. Fruchtbarkeit ist ein großes Thema und ohne diese, kann es auch keine Ernte geben. Somit erkennen wir hier schon die ineinanderfließenden Eigenschaften von Venus und Jupiter. Beim Empfangen geht es aber auch um die Bereitschaft Liebe anzunehmen und hier finden wir Störfelder in der Venusenergie. Viele Frauen sind mit ihren Prinzipien im Ungleichgewicht, es ist mehr als ein Geben (Kontrolle) als ein Empfangen (Zulassen) und geht oft einher mit dem vergrabenen Ur-Vertrauen und verletzten, weiblichen Anteilen. Innere Antreiber und Glaubenssätze peitschen uns durch den Alltag und liegen wie eine Last auf den Schultern oder ummauern das Herz aus Angst vor Verletzlichkeit. Das Prinzip des Empfangens bedeutet, dass wir menschlichen Bewertungen zwar stets irgendwo ausgesetzt sind, aber ein gesundes Maß an Selbstwert lässt diese nicht wirksam werden. Der fürsorgliche Charakter gilt nämlich auch für uns selbst. Das parasympathische Nervensystem wird der Venus zugeordnet und sollte im Wechselspiel mit den Mars-Aspekten, also dem sympathischen Nervensystem, sein. Anspannung – Entspannung. Im Alltag sind jedoch viele Menschen mehr im Sympathikus und unter „Dauerstrom“, diffuse Herzprobleme sprechen hier z.B. eine überaus deutliche Sprache.

Klassische Venuspflanzen, die uns unterstützen können, sind klassischerweise die Rose, Weißdorn, Frauenmantel oder auch Himbeere.



Die Mariendistel, bei der wir durch ihre Inhaltsstoffe auf Jupiterprinzipien stoßen, ihre Blüten jedoch Venus pur sind und die milchigen „Straßen“ auf den festen Blättern eindeutig Mondaspekte darstellen, die Dornen zeigen eindeutige Marsprinzipien und somit ist diese Pflanze ein schönes Beispiel für das Thema Abgrenzung, Selbstliebe, Entgiftung, Visionen ist eine Pflanze, die aufzeigt, wie sich mehrere Prinzipien ergänzend und ausdrucksstark in einer Pflanze finden können.

Was bedeutet das nun und wie kann uns das inspirieren?

Meine persönliche Inspiration zur Venus-Jupiterkonjunktion ist, dass wir hier an unser Mitgefühl anderen gegenüber und gleichermaßen den Selbstwert uns gegenüber erinnert werden. Dass wir uns in der Bereitschaft des Empfangens üben können: Bist du für die Veränderung, die du dir wünschst überhaupt bereit? Kannst du all das, was du dir wünschst, überhaupt empfangen? Hier lehrt uns die Weisheit des Jupiters, dass wir uns Fülle, Glück und inneren Frieden durchaus erlauben sollten und diese Kombination möglicherweise sogar sehr wichtig in unserer gesellschaftlichen Entwicklung ist. In dieser geht es stark um das Mangelbewusstsein und gleichzeitig auch Selbstüberschätzung, Neid, Toxizität in zwischenmenschlichen Beziehungen und um viel kämpferische Aspekte aus unterdrückter Wut heraus. Wenn wir uns den eigenen Anteilen bewusst werden, so treffen wir sicherlich auch auf Wut. Vielleicht stark unterdrückte Wut und somit Schwächung der Leber. Also können uns Jupiter- und Venuspflanzen helfen, diese Aspekte wieder in einen Ausgleich zu bringen ohne sie zu verleugnen. Es geht vielleicht um Akzeptanz dessen was und wer wir sind, um die tiefe, innere Bereitschaft sich seiner Selbst bewusst zu werden auf einer Ebene des „inneren Wissens“ oder der „inneren Weisheit“. Diese Erweckung des Ur-Vertrauens kann richtungsweisend sein, denn wie wir wissen: Folgt auf jedes Chaos eine neue Ordnung.

Inspirierte und inspirierende Grüße….eure Vanessa

* https://www.duden.de/rechtschreibung/Kosmos: griechisch kósmos = Weltall, Weltordnung, eigentlich = Ordnung, Schmuck

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